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Der Genfer Komponist Gasparo, auch Gaspard oder Kaspar, Fritz (1716–1783) war Sohn eines aus Celle eingewanderten Violinisten und vermutlich auch dessen Schüler. Später studierte er bei Giovanni Battista Somis in Turin. Nach seiner Rückkehr aus Turin blieb Fritz mit Ausnahme einer Konzertreise nach Paris, wo er 1756 dreimal in der berühmten Konzertreihe Concert spirituel auftrat, zeitlebens in Genf. Im Juni 1759 konzertierte er vor dem Philosophen und Schriftsteller Voltaire in dessen Stadtvilla und wurde 1770 von Charles Burney, dem britischen Musikkenner besucht. Dieser bewunderte seinen Bogenstrich und sein ausdrucksvolles Spiel.
Als Komponist hat sich Fritz auf die Instrumentalmusik konzentriert. Ausser den hier aufgelegten Sonaten Opus 2 sind sechs Quadro-Sonaten Opus 1, sechs Violinsonaten Opus 3, sechs Triosonaten Opus 4, sechs Duos für zwei Violinen, sechs Sinfonien Opus 6, ein Violinkonzert, einige in Sammeldrucken erschienene Violinsonaten sowie ein verschollenes Cembalokonzert bekannt. Die gedruckten Opus-Sammlungen erschienen zwischen 1742 und 1772 in Genf, Paris und London.
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Die Sonaten op. 2 erschienen ca. 1748 im Druck, vermutlich in Genf. Grundlage für unsere Neuausgabe ist das in der Zentralbibliothek Zürich aufbewahrte Exemplar dieser Ausgabe mit der Signatur Mus AMG VIII 100.
Der Originaldruck ist als Partitur mit Oberstimme und beziffertem Bass erschienen. Stellenweise sind instrumentenspezifische Alternativen notiert, welche den technischen Gegebenheiten der Violine bzw. Flöte Rechnung tragen.
Die Neuausgabe umfasst als Partituren die Oberstimme mit dem von Michael Biehl ausgesetztem Generalbass sowie, dem Original entsprechend, die Oberstimme mit beziffertem Bass (2 Exemplare).
Probeseiten
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Sonata I, 1. Satz: Andante
Sonata II, 2. Satz: Allegro
Sonata II, 3. Satz: Aria
Sonata IV, 1. Satz: Andante
Sonata V: 2. Satz: Allegro