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Schmid & Genewein
SG011 - Gian-Girolamo Fogliani: Concerto per Flauto Traversiere
SFr. 45.00
Schmid & Genewein
SG011 - Gian-Girolamo Fogliani: Concerto per Flauto Traversiere
SFr. 45.00
Gian-Girolamo Fogliani (1779–1824) gehörte einer der wichtigsten adligen Familien von Piacenza an; zwischen 1805 und 1806 wurde er in den Rang eines Marchese erhoben. Gelegentlich wird er als Mäzen des Opernkomponisten Giuseppe Nicolini (1762–1842) erwähnt, welcher angeblich dank diesem Stipendium um 1778–1785 am Konservatorium von S. Onofrio in Neapel studieren konnte. Allerdings lässt sich diese Verbindung aufgrund des nun bekannten Geburtsdatums von Fogliani kaum aufrechterhalten.
Foglianis intensive Tätigkeit als Komponist ist durch zahlreiche überlieferte Manuskripte belegt: Das Inventar der Musikhandschriftensammlung Schneider-Genewein enthält 23 Werke, das Archivio Storico Sforza Fogliani in Piacenza weitere 10 Stücke. Foglianis Schaffen umfasst viele Gattungen: Kammermusik, Symphonien, Solokonzerte für verschiedene Instrumente sowie kirchliche und weltliche Vokalmusik. Sein Oratorium Il figliuol prodigo wurde 1818 im Palazzo Fogliani in Piacenza uraufgeführt. So ergibt sich das Bild eines Aristokraten im Zentrum des Musiklebens von Piacenza, dessen kompositorische Fähigkeiten offenbar geschätzt wurden, wie die zahlreichen Aufträge anderer adliger Amateure vermuten lassen.
Zur Kategorie der für Liebhaber komponierten Werke gehört das Concerto per Flauto Traversiere, mit neunzehn Jahren geschrieben und dem Grafen und Amateurflötisten Girolamo Bevilacqua gewidmet. Es muss als Glücksfall betrachtet werden, dass durch das Zusammentreffen dieser beiden Amateurmusiker ein Solokonzert entstand, welches das italienische Flötenrepertoire um 1800 bereichert. Während nämlich um die Jahrhundertwende die Beliebtheit des Instruments in Deutschland, Frankreich und insbesondere England zunahm, gab es in Italien kaum neue Flötenmusik. Die wenigen in Italien aktiven professionellen Flötisten, welche ihrem Instrument auch Solokompositionen widmeten, waren oft keine Italiener, wie beispielweise der Deutsche Johann Aber in Mailand oder der Lothringer Nicolas Dôthel in Florenz. Obwohl keine Informationen über die Entstehung und allfällige Aufführungen des Werks vorliegen, verdient es dieses Concerto per Flauto Traversiere, als anspruchsvolles Werk eines Amateurs der Musikwissenschaft sowie Ausführenden in einer Erstausgabe vorgestellt zu werden.
Unsere zweisprachige Partiturausgabe in Italienisch und Deutsch basiert auf dem Manuskript Mus.ms.3445 der Musikhandschriftensammlung Schneider-Genewein und ist mit einer ausfürlichen Einführung zu Biographie, Werk und zeitgenössischer Aufführungspraxis versehen. Für ausführende Musiker ist das gesamte Stimmenmaterial frei verfügbar (E-Mail an schmidgenewein@bluewin.ch).
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